Jutta Schmidt Machado, 12.09.2021
Die zwei umtriebigen Naturfreunde Tiago (14) und Emanuel (11) nutzten heute die Gelegenheit, die Bundestagsabgeordnete Esther Dilcher, die auch wieder Direktkandidatin der SPD ist, zu wichtigen politischen Themen persönlich im Kurpark in Bad Emstal Sand zu befragen.
Beide hatten vorher den Wahl-O-Mat genutzt, um sich auf das Gespräch vorzubereiten.
Tiago fragte (siehe Artikel von Rolf Wekeck im Wegweiser 2021-1, S. 26.) ob die Rüstungsausgaben von 46 Milliarden Euro nicht für sinnvollere Bereiche, wie den Klimaschutz eingesetzt werden könnten. Die MdB erklärte die Verwendung des Rüstungsetats. Der Schüler zeigte sich dennoch nicht zufrieden mit der Antwort und schlug vor, dass Personal innerhalb der Bundeswehr zu senken, zumal Deutschland derzeit nicht aktuell von anderen Ländern mit Krieg bedroht werden würde.
Die nächste Frage richtete sich danach, wie mit klimaschädlicher, konventioneller Landwirtschaft umgegangen werden sollte. Es gäbe in Nordhessen konventionelle landwirtschaftliche Betriebe, die den vorgeschriebenen Randstreifen nicht einhalten würden und damit die Insektenvielfalt bedrohten. Außerdem schädige der übermäßige Pestizideinsatz die Umwelt. Esther Dilcher erklärte, dass man sowohl konventionelle als auch ökologische Landwirtschaft brauche. Mit der Subventionierung von Blühstreifen sei schon ein wichtiger Schritt in Richtung Schutz der Artenvielfalt erfolgt. Zudem müssten Lebensmittel vom Preis her für alle Bevölkerungsgruppen erreichbar sein.
Der Schüler forderte weiterhin eine höhere Besteuerung konventioneller Produkte zur Förderung eines klimafreundlichen Konsums.
Emanuel fragte die Bundestagsabgeordnete, was für den Klimaschutz in anderen Ländern getan werden könne. Esther Dilcher hob hervor, dass man im eigenen Land den Klimaschutz vorantreiben müsse, um in anderen Ländern glaubhaft zu sein.
Außerdem wollte der Sander von der Abgeordneten wissen, wie es mit Vielfalt innerhalb der SPD-Fraktion aussähe. Esther Dilcher wies darauf hin, dass die SPD offen für Vielfalt sei, sie PoC (People of Color) und Menschen mit Migrationshintergrund im Bundestag hätten.
Emanuel hakte darauf nach, ob es denn auch Abgeordnete mit Behinderungen gäbe. Für Menschen mit Körperbehinderungen bejahte sie das. In Bezug auf Menschen mit geistigen Behinderungen verwies sie auf Kolleg*innen, die sich dafür engagiert hätten, dass diese Menschen das aktive Wahlrecht bekämen.
Für die beiden jungen Naturfreunde war das Gespräch eine gute Möglichkeit, mit einer Politikerin in Austausch zu kommen. Esther Dilcher bekam auch als Mitgebsel zwei Ausgaben vom Wegweiser und eine der NATURFREUNDiN sowie eine Einladung zur Mitgliedschaft.